100 Millionen Tonnen CO2-Einsparung durch Holzbau möglich
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26. Oktober 2020 | Bausektor nimmt Schlüsselrolle beim Klimaschutz ein
„Ehrgeizig, machbar und gut für Europa“, sagte EU-Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen über ihr gefordertes Ziel, die CO2-Emissionen weiter als bisher geplant zu reduzieren. Die Treibhausgase der Europäischen Union sollen demnach bis 2030 um mindestens 55 % - statt der bisherigen 40 % - unter dem Wert von 1990 liegen. Das schlug von der Leyen in ihrer Rede zur Lage der Europäischen Union Mitte September in Brüssel vor.
Ein Sektor, in dem ein hohes Einsparpotenzial liegt, ist das Bauen. In von der Leyens Rede heißt es: „Und wir wissen, der Bausektor könnte sogar CO2 aufnehmen statt es auszustoßen, wenn ökologische Baustoffe wie Holz und kluge Technologien wie Künstliche Intelligenz eingesetzt werden.“
Die Dekarbonisierung des Bausektors durch Sanierungen und nachhaltige Neubauten kann einen entscheidenden Anteil zum Erreichen der Klimaziele beitragen, darin sind sich auch die vier europäischen Holzindustrieverbände CEI-Bois, EPF, FEP und EOS einig. Sie informieren dazu in einer gemeinsamen Pressemitteilung: „Integrating green materials, such as wood products, into building projects can help reducing the environmental impacts associated with the construction sector. Timber buildings are globally recognised as key allies in climate change mitigation strategies: they represent an immediate way to achieve long-term carbon storage in products - as mentioned in the 2020 Circular Economy Action Plan - and they allow to reduce the use of energy-intensive materials, which could lead to 100 Mt CO2 savings in Europe, according to a recent European Forest Institute study.“
Auf deutsch: Die Integration grüner Materialien, beispielsweise Holzprodukte, in Bauprojekte kann dazu beitragen, die mit dem Bausektor verbundenen Umweltauswirkungen zu verringern. Holzgebäude sind weltweit als wichtige Verbündete bei Strategien zur Eindämmung des Klimawandels anerkannt: Sie stellen eine unmittelbare Möglichkeit dar, langfristige Kohlenstoffspeicherung in Produkten zu erreichen - wie im Aktionsplan zur Kreislaufwirtschaft von 2020 erwähnt - und sie ermöglichen es, den Einsatz energieintensiver Materialien zu reduzieren, was laut einer aktuellen Studie des Europäischen Forstinstituts zu einer Einsparung von 100 Mt CO2 in Europa führen könnte.
In der angesprochenen Studie „Seeing the wood in the forests“ vom April 2020 gehen die Autoren auch auf das Potenzial einer stärkeren Nutzung von Holz als Baumaterial ein, wodurch die CO2-Emissionen reduziert würden. Das CO2-Einsparpotenzial in Europa läge demnach bei 100 Millionen Tonnen im Jahr.
Für uns Holzwerkstoffhersteller sind das keine brandneuen Erkenntnisse. Seit vielen Jahren veröffentlichen wir Objektberichte, bei denen wir auch die CO2-Bindung offenlegen. Hier ein paar Beispiele:
- 3-etagiges Schulgebäude, CO2-Bindung durch verarbeitetes SWISS KRONO LONGBOARD OSB: 346 Tonnen
- 5 Mehrgeschosser für das Quartier WIR Wohnviertel in Berlin, CO2-Bindung durch verarbeitetes SWISS KRONO OSB und andere Holzprodukte: 3.200 Tonnen
- Kindertagesstätte in Gescher, CO2-Bindung durch verarbeitetes SWISS KRONO MAGNUMBOARD® OSB und SWISS KRONO OSB: 305 Tonnen
Es freut uns sehr, dass diese Tatsache langsam aber sicher in das Bewusstsein der Öffentlichkeit gelangt. Ursula von der Leyen kündigte in diesem Zusammenhang auch die Gründung eines neuen „Bauhaus“ an, in dem Architekten, Designer, Ingenieure und Studenten die vorhandenen Ansätze weiterdenken und neue Ideen entwickeln.
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